Diese französische Küstenstadt versteckt türkisblaue Buchten zwischen weißen Kalksteinfelsen (der Lieblingsort von Picasso, den kaum jemand kennt)

Cassis: Südfrankreichs verstecktes Juwel zwischen azurblauem Meer und weißen Klippen

An der südfranzösischen Mittelmeerküste wartet ein Ort, den selbst Pablo Picasso als „das schönste Dorf der Welt“ bezeichnete. Cassis, dieses unverfälschte Fischerdorf, ist weder so überlaufen wie Saint-Tropez noch so mondän wie Cannes – und genau das macht seinen Zauber aus. Hier taucht man ein in die authentische Provence, wo das Rauschen der Wellen auf die weißen Kalksteinfelsen trifft und der Duft von Lavendel die Sinne betört.

Wo türkisblaue Buchten auf weiße Felswände treffen

Die atemberaubenden Calanques, diese fjordähnlichen Einschnitte in der Küste, sind das wahre Kronjuwel von Cassis und zählen zu den beeindruckendsten Naturwunder Frankreichs. „Die Calanques sind ein Geschenk der Natur, das man sich verdienen muss“, erzählt ein lokaler Guide. „Nur wer bereit ist, die steilen Pfade zu wandern, wird mit den schönsten Badebuchten Europas belohnt.“ Von Port-Miou über Port-Pin bis zur spektakulären En-Vau erstreckt sich diese Wildnis aus Kalkstein und kristallklarem Wasser.

Ein malerischer Hafen, der die Zeit anhielt

Der von pastellfarbenen Häusern umrahmte Hafen von Cassis wirkt wie eine Filmkulisse, die seit Jahrhunderten unverändert geblieben ist. Hier schlendern Einheimische gemütlich entlang der Promenade, während Fischer ihre Boote für den nächsten Fang vorbereiten. „Unser Hafen erzählt die Geschichte des Mittelmeers“, sagt Marcel, ein 72-jähriger Fischer. „Seit Generationen fangen wir hier denselben Fisch, mit denselben Techniken – nur die Touristen wurden mit den Jahren mehr.“

Weinberge mit Meerblick und Charakter

Die Weinberge von Cassis thronen majestätisch auf den Klippen mit Blick aufs Mittelmeer und erzeugen einen der edelsten Weißweine Frankreichs. Mit nur zwölf Weingütern auf 210 Hektar ist die AOC Cassis eine der kleinsten und exklusivsten Weinregionen des Landes. Winzer Philippe Courbon verrät: „Unsere Reben werden vom Mistral gekühlt und von der Sonne verwöhnt – dadurch entsteht ein Wein, der nach Meer und Garrigue duftet, eine Symphonie der Provence.“

Die perfekte Zeit, um Cassis zu entdecken

Der ideale Zeitpunkt für eine Reise nach Cassis liegt in den Monaten Mai, Juni oder September, wenn die Temperaturen angenehm sind und die Touristenmassen ausbleiben. In der Hochsaison werden die Wanderwege in die Calanques häufig aufgrund von Waldbrandgefahr gesperrt – eine gute Alternative sind dann die zahlreichen Nationalparks in Frankreich, die auch im Sommer zugänglich bleiben.

Verborgene Schätze abseits der Touristenpfade

Während die meisten Besucher direkt zu den Calanques strömen, entdecken Kenner die versteckten Gassen der Altstadt. Hier finden sich charmante Oratorien und das Musée municipal méditerranéen, das die reiche maritime Geschichte der Region dokumentiert. Das majestätische Château de Cassis thront über dem Ort und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Bucht – ein perfekter Aussichtspunkt für Fotografen.

Kulinarische Entdeckungen zwischen Meer und Weinberg

Die lokale Küche ist ein Fest für die Sinne. „Unsere Bouillabaisse ist nicht nur ein Gericht, sondern ein kulturelles Erbe“, erklärt Chefköchin Sophia vom Restaurant Le Bonaparte. Frischer Fisch, mediterranes Gemüse und der berühmte Anislikör Pastis prägen die Speisekarte der lokalen Bistros. Dazu ein Glas Cassis Blanc bei Sonnenuntergang am Hafen – ein kulinarisches Erlebnis, das die Essenz der Provence einfängt.

Von Marseille nach Cassis: Eine Reise durch die Provence

Die Anreise nach Cassis gestaltet sich von Deutschland aus überraschend einfach. Nach einem Flug nach Marseille dauert die Fahrt per Mietwagen entlang der spektakulären Küstenstraße Route des Crêtes nur 45 Minuten – ein Roadtrip, der bereits Teil des Abenteuers ist. Diese Strecke bietet einige der atemberaubendsten Ausblicke auf das Mittelmeer und die verborgene Provence-Juwelen.

Ein Paradies für Outdoorfans und Genießer

Cassis vereint mühelos kulturelles Erbe mit Aktivurlaub. Morgens eine Kajakfahrt entlang der Calanques, mittags ein Tauchgang im kristallklaren Wasser und abends ein Spaziergang durch die charmanten charmante französische Küstenorte mit ihren Boutiquen und Galerien. „Cassis ist wie eine Liebesaffäre – kurz, aber intensiv genug, um dich für immer zu verändern“, schwärmt eine Stammbesucherin aus München.

Wer einmal die salzige Meeresbrise auf der Haut gespürt, den Geschmack der lokalen Oliven genossen und den Sonnenuntergang hinter den weißen Klippen erlebt hat, versteht, warum Cassis mehr als nur ein Urlaubsziel ist – es ist ein Lebensgefühl, das unter die Haut geht und den deutschen Winter selbst in der kältesten Jahreszeit für einen Moment vergessen lässt.