Diese bayerische Kleinstadt bewahrt 2000 Jahre Römergeschichte neben heilenden Thermalquellen (ein verborgenes Juwel, das selbst Einheimische überrascht)

In Neustadt an der Donau verschmelzen 2000 Jahre Geschichte mit moderner Entspannung – ein Kleinod, das selbst vielen Bayern noch unbekannt ist. Wo einst römische Legionäre ihre Wachposten bezogen, können Reisende heute ein faszinierendes Stück Geschichte erleben und sich anschließend in heilenden Thermalquellen erholen. „Unsere Besucher sind immer wieder überrascht, wie viel Geschichte und Natur auf so kleinem Raum zusammenkommen“, erklärt Maria Huber, langjährige Stadtführerin.

Römisches Erbe am Limes: Das Kastell Abusina

Das Römerkastell Abusina zählt zu den am besten erhaltenen römischen Militäranlagen Bayerns. Die Ausgrabungen geben faszinierende Einblicke in das Leben der Soldaten am Limes vor fast 2000 Jahren. Bei den jährlichen „Salve Abusina“-Festspielen erwacht die Geschichte zum Leben – mit Legionären in originalgetreuen Rüstungen und römischen Handwerkern, die ihre Künste vorführen.

Heilendes Wasser: Das Thermaljuwel Bad Gögging

Nur wenige Minuten von der Altstadt entfernt lockt Bad Gögging mit seinen schwefelreichen Thermalquellen. „Unser Wasser kommt mit 14 Grad aus der Tiefe und muss erst erwärmt werden – dafür ist es besonders mineralreich“, betont Kurdirektor Franz Meier. In der Bad Göggings römische Heilquellen können Besucher hautnah erleben, was die Römer schon vor Jahrhunderten schätzten.

Entdeckungstouren auf zwei Rädern

Die flache Donaulandschaft macht Neustadt zum idealen Ausgangspunkt für Radtouren. Der Donauradweg führt direkt am Ort vorbei und verbindet ihn mit Regensburg und Kelheim. Durch duftende Hopfengärten radeln Besucher in eine Landschaft, die Bayerns flüssiges Gold hervorbringt. Für Abwechslung sorgen zahlreiche Wassersportmöglichkeiten auf der Donau.

Wo Biertraditionen leben

Neustadt liegt mitten in der Hallertau, Europas größtem Hopfenanbaugebiet. Die lokalen Brauereien erzeugen charakterstarke Biere, deren Geschmack von den umliegenden Hopfenfeldern geprägt ist. Der „Hopfenroggen“ ist eine lokale Spezialität, die Bierliebhaber unbedingt probieren sollten. Einblicke in die jahrhundertealten bayerische Brautraditionen machen den Besuch komplett.

Verborgene Schätze in der Umgebung

„Viele unserer Gäste kommen für einen Tag und bleiben eine Woche“, schmunzelt Hotelier Werner Schmid. Kein Wunder, denn Neustadt ist der perfekte Ausgangspunkt für Entdeckungen. Das nahe Kloster Weltenburg, die historische Städte Bayerns wie Regensburg oder der malerische Donaudurchbruch sind nur einen Katzensprung entfernt.

Die Legende des versunkenen Römerschatzes

Einheimische erzählen noch heute vom legendären Goldschatz, den ein römischer Centurio vor den anrückenden Germanen versteckt haben soll. „Mein Großvater schwor, dass er bei Mondlicht goldene Münzen im Boden hat glitzern sehen“, berichtet der 78-jährige Josef Huber. Obwohl nie gefunden, verleiht diese Geschichte dem Ort einen geheimnisvollen Zauber.

Zwischen Geschichte und Moderne: Die Altstadt

Obwohl klein, verzaubert die Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen und gut erhaltenen Fachwerkhäusern. Das spätgotische Rathaus und die Pfarrkirche St. Laurentius laden zum Verweilen ein. Hier lässt sich authentische bayerische Kultur fernab des Touristentrubels erleben.

Neustadt an der Donau ist ein Ort, an dem die Zeit langsamer zu fließen scheint – und genau das macht seinen Charme aus. Hier finden Reisende eine seltene Mischung aus Geschichte, Natur und Genuss, verpackt in bayerischer Gemütlichkeit. Ein perfektes Wochenendeziel für alle, die Deutschland abseits der ausgetretenen Pfade entdecken möchten.