Zehlendorfs Geheimnis: Wo Berliner ihre Stadtflucht finden und Pfauen am Seeufer flanieren
Ein verstecktes Paradies am Rande der Hauptstadt
Nur 20 Minuten von Berlins pulsierendem Stadtzentrum entfernt eröffnet sich eine Welt, die unterschiedlicher nicht sein könnte. Zehlendorf – der grüne Juwel im Südwesten Berlins – bietet eine seltene Kombination aus wilder Natur, historischer Eleganz und urbaner Bequemlichkeit. „Was die meisten Touristen nicht wissen: Hier könnte man tagelang spazieren, ohne denselben Weg zweimal zu gehen“, erklärt Michael Schmidt, ein langjähriger Zehlendorf-Bewohner.
Die majestätische Pfaueninsel – ein königliches Refugium im Wandel
Inmitten der Havel liegt ein wahrhaft magischer Ort: die Pfaueninsel. Nach jahrelanger Renovierung wird 2025 das historische Lustschloss wieder für Besucher geöffnet. „Die Wiedereröffnung des Schlosses wird ein Highlight für alle Kultur- und Architekturliebhaber sein“, verrät Marie Hoffmann, Kunsthistorikerin. Namensgebend sind die farbenprächtigen Pfauen, die noch heute frei über die 67 Hektar große Insel streifen und für königliches Flair sorgen.
Der Wannsee – Berlins Antwort auf die Riviera
Das Strandbad Wannsee ist nicht nur ein Badeort, sondern eine Institution. Mit seinem feinen Sandstrand und dem klaren Wasser zieht es seit über 100 Jahren Erholungssuchende an. Von hier aus können Besucher auch zu einer Bootstour starten, die sie zu weiteren Naturschätzen wie dem Berliner Grunewald führt. Für Naturliebhaber bietet der Berchtesgaden mit Königssee eine ähnlich beeindruckende Wasserlandschaft.
Schloss Glienicke – wenn Preußen auf Italien trifft
Das Schloss Glienicke ist ein architektonisches Meisterwerk, das italienische Renaissance mit preußischer Eleganz verbindet. Die Gärten, entworfen vom berühmten Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné, laden zu ausgedehnten Spaziergängen ein. „Die blaue Farbgebung des Schlosses ist einzigartig in Berlin und reflektiert Prinz Carl von Preußens Liebe zu Italien“, schwärmt Gartenführerin Sabine Meier.
Versteckte Juwelen abseits der Touristenpfade
Die Liebermann-Villa am Wannsee bietet nicht nur Einblicke in das Leben des berühmten Malers, sondern auch atemberaubende Ausblicke über den See. Weniger bekannt, aber nicht minder beeindruckend ist der Heinrich-Laehr-Park mit seinen jahrhundertealten Bäumen und verschlungenen Pfaden. Wer weitere historische Gartenanlagen entdecken möchte, findet im Dessau-Wörlitzer Gartenreich ein vergleichbares Erlebnis.
Kulinarische Entdeckungen zwischen Seen und Wäldern
Nach einem Tag in der Natur lockt der Fischereihafen Wannsee mit fangfrischem Fisch und Blick aufs Wasser. „Unser Fisch kommt direkt aus dem Wannsee – frischer geht’s nicht“, erklärt Küchenchef Tobias Weber. Für einen entspannten Nachmittag empfiehlt sich das Café am Griebnitzsee, wo selbstgebackene Kuchen und exzellenter Kaffee serviert werden – ein perfekter Abschluss eines Tages in der Natur.
Zwischen Geschichte und Moderne
Zehlendorf entwickelt sich stetig weiter und verbindet dabei gekonnt Tradition mit Moderne. Während der Ortsteil seine ruhige Atmosphäre bewahrt, bietet er gleichzeitig urbane Annehmlichkeiten. Wer Kontraste sucht, sollte einen Abstecher nach Prenzlauer Berg wagen, wo das pulsierende Berliner Stadtleben spürbar wird.
Übernachten im Grünen
Von gemütlichen Pensionen bis zu eleganten Boutiquehotels – Zehlendorf bietet für jeden Geschmack die passende Unterkunft. Besonders charmant sind die Villen am Griebnitzsee, die teilweise als Gästehäuser dienen. Wer es luxuriöser mag, findet in den benachbarten Stadtteilen wie Steglitz oder Dahlem hochwertige Hotels. Alternativ bietet die Stadt am Bodensee ähnlich idyllische Unterkünfte mit Wassernähe.
In Zehlendorf verschmelzen Berlins Geschichte, Kultur und Natur zu einem harmonischen Ganzen. Hier kann man eintauchen in eine Welt, die den hektischen Großstadtrhythmus vergessen lässt, ohne auf urbanen Komfort zu verzichten. Wie ein lokales Sprichwort besagt: „Wer Zehlendorf entdeckt hat, kommt immer wieder – erst als Besucher, dann als Nachbar.“